Bozen – Der Wirtschaftsverband für Handwerk und Dienstleister (lvh) warnt vor einer Zunahme von Diebstählen auf Südtiroler Baustellen: „Mehrere Unternehmen beklagen aktuell das Verschwinden von Baumaterialien, insbesondere Kupfer auf Baustellen im Raum Bozen. Der Rohstoff ist am Markt sehr begehrt, erzielt hohe Preise und wird auf dem Schwarzmarkt gut bezahlt – ein Umstand, der offensichtlich auch Kriminelle anzieht“, so der lvh.
Teils große Schäden
Erst kürzlich seien in einem Graben in der Nähe von Leifers Reste von Kunststoffisolierungen entdeckt worden, die eindeutig von entwendeten Elektrokabeln stammen. Die Spur deute auf den Diebstahl von Kupferkabeln hin. Ein betroffenes Unternehmen berichtete dem lvh, dass Material im Wert von rund 10.000 Euro entwendet worden sei.
„Für die Unternehmen bedeutet das nicht nur einen erheblichen finanziellen Schaden, sondern auch eine massive Beeinträchtigung des Baustellenbetriebs“, betont der Verband. Der Vize-Baugruppenobmann im lvh, Markus Bernard, erklärt: „Termine geraten in Verzug, Abläufe müssen umorganisiert werden und nicht selten führen solche Vorfälle zu längeren Stillständen.“
Schärfere Gesetze und Kontrollen gefordert
Neben der Forderung nach mehr Polizeipräsenz und gezielten Kontrollen auf Baustellen richtet der lvh den Appell auch an die Ankaufstellen von Metallen: „Wer Kupfer und andere wertvolle Rohstoffe ankauft, trägt Mitverantwortung dafür, dass keine gestohlenen Materialien in Umlauf geraten. Eine gründliche Überprüfung der Verkäuferidentität ist dabei ebenso essenziell wie die Sensibilität für ungewöhnlich günstige oder verdächtige Angebote.“
Markus Bernard betont: „Unsere Betriebe leisten tagtäglich präzise und verantwortungsvolle Arbeit auf Südtirols Baustellen. Es kann nicht sein, dass ihre Existenz durch organisierte Diebstähle und illegale Handelsstrukturen ausgebremst wird. Es braucht klare gesetzliche Regelungen, schärfere Strafen für Metalldiebstahl und mehr Kontrollen.“