Bozen – Der Arbeitsmarktbericht des Sommerhalbjahres Mai bis Oktober 2024, der gestern veröffentlicht wurde, gibt unter anderem Einblicke in Südtirols Arbeitslosigkeit. Demnach waren im Zeitraum Mai – Oktober 2024 bei den Arbeitsvermittlungszentren durchschnittlich 12.365 Personen arbeitslos gemeldet, davon sind 7.375 Frauen und 4.990 Männer. Die Abnahme gegenüber dem Vorjahreszeitraum liegt bei -1.502 Personen (-10,8 Prozent). Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Frauen (-1.032; -12,3 Prozent) nimmt sowohl prozentuell als auch in absoluten Zahlen stärker ab als die der arbeitslos gemeldeten Männer (-470; -8,6 Prozent).
Der Rückgang ist in allen Sektoren zu verzeichnen. Nach wie vor kommen die Arbeitslosen vor allem aus den saisongeprägten Branchen. Im Berichtszeitraum waren über 80 Prozent dieser Personen zuvor entweder im Gastgewerbe, im Handel oder in den verbleibenden Dienstleistungssektoren beschäftigt, wobei in allen drei Sektoren ein Rückgang zu verzeichnen ist. Entgegen diesem Landestrend verzeichnen die Bezirke Bruneck (+81; +3,1 Prozent) und Neumarkt (+39; +10,6 Prozent) steigende Arbeitslosenzahlen.
Weniger sofort Vermittelbare
Die Zahl der sofort vermittelbaren Arbeitslosen („jobready”) ist im Berichtszeitraum Mai – Oktober 2024 deutlich zurückgegangen. Sie liegt nun bei 2.919 eingetragenen (-1.270 Personen; -30,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr).
Auch die seit mehr als 12 Monaten Arbeitslosen haben deutlich abgenommen; deren Anzahl beträgt 2.278 Eingetragene. Das sind -1.333 Personen (-36,9 Prozent) weniger als im Sommerhalbjahr 2023. Ebenfalls stark rückläufig ist die Zahl der sofort vermittelbaren Langzeitarbeitslosen; nach der im Sommer 2023 einsetzenden starken Abnahme liegt ihre Zahl mit 397 Eingetragenen auf dem niedrigsten Wert seit 2008.
Die Gründe
Der Rückgang bei der Langzeitarbeitslosigkeit, „ist in erster Linie auf die Tätigkeit der Arbeitsvermittlungszentren zurückzuführen. Durch deren gestärkte personelle Ausstattung können diese Personen nun systematisch und lückenloser als früher betreut und unterstützt werden“, erläuterte Stefan Luther, Direktor des Arbeitsmarktservices, bei der Vorstellung des Berichts.
Seit der ab 2023 einsetzenden personellen Verstärkung können die eingetragenen Arbeitslosen systematischer und lückenloser als zuvor betreut und mit Vermittlungs- und Maßnahmeangeboten unterstützt werden. „Dies hat unter anderem bewirkt, dass sich ein Teil der betreuten Arbeitslosen als dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehend gemeldet hat und einem weiteren Teil wegen Nichtbefolgung der Vorladung der Arbeitslosenstatus aberkannt wurde“, liest man im Bericht. Seit Mai 2024 stehe zudem – erstmals in Südtirol – eine dauerhafte und flächendeckende Infrastruktur für Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik zur Verfügung.