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Advent, Advent, der Schreibtisch brennt

Immer mehr Zeitgenossen fühlen sich vom Advent überfordert. Die Suche nach Geschenken für die Bescherung ist schuld, sagen sie. Ich behaupte: Die viele Arbeit zum Jahresende ist schuld, allein sie!

Christian Pfeifer von Christian Pfeifer
16. Dezember 2011
in Gesellschaft
Lesezeit: 3 mins read

Hast du schon alle Geschenke? Die Frage gehört in diesen Tagen wieder zum fixen Vokabular unserer Wohlstandsgesellschaft. Bevor am Heiligen Abend hoffentlich entspannt im Kreise der Familie die Geburt Jesu gefeiert werden kann, müssen noch schnell die Geschenke gesammelt werden, die unter den Weihnachtsbaum sollen. Und das ist gar nicht so einfach, wenn die zu Beschenkenden bereits Alles-Besitzende sind – zumindest alles Leistbare Besitzende. Also stresst es uns, Christkind bzw. Weihnachtsmann spielen zu müssen. Irgendwie hat sich die Konsumgesellschaft in eine paradoxe Situation manövriert: Wir würden uns die vorweihnachtliche Geschenkshatz am liebs­ten sparen, und jene, die wegen dieser unserer Geschenkshatz die Wochenenden arbeitend verbringen müssen, würden sich etwas mehr vorweihnachtliche Ruhe wünschen. Wir tun etwas, was niemand wirklich will. Sicher, für den Handel ist die Vorweihnachtszeit äußerst wichtig, weil sich darauf ein beachtlicher Teil des Jahresumsatzes konzentriert. Aber würden wir die Konsumjagd nicht so stark auf den Advent verdichten, würde wahrscheinlich regelmäßiger übers Jahr gekauft. Plötzlich wären die vielen Sonntagsöffnungen im Advent nicht mehr notwendig, der Umsatz würde trotzdem der gleiche bleiben.

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Aber das ist ein anderes Thema. Wir glauben also, die Geschenkesucherei stresst uns. Ich bin der Meinung, dass sie uns nur stresst, weil wir zu wenig Zeit dafür haben, gerade im Advent. Im Grunde ist Schenken ja etwas Schönes und Einkaufen auch. Die meisten Menschen kaufen gerne ein, na ja, einige (nicht alle) Männer vielleicht ein bisschen weniger gern, aber die Frauen – und die Kinder – dafür umso „gerner“. Also dürfte es uns nicht stressen, wenn wir Geschenke einkaufen dürfen, von denen wir ausgehen, dass sich die Beschenkten darüber freuen. Sogar schön bunt eingepackt wird das Erworbene, so schön wie sonst das ganze Jahr nicht.

Aber wir haben schlicht keine Zeit, um das Kauferlebnis genießen zu können. Keine Zeit! Weil wir alle in den letzten Wochen des Jahres so viel Arbeit haben, als würde es kein nächstes Jahr geben. Mein Tapezierer hat mir schon Mitte November klipp und klar gesagt, dass ich mit den neuen Vorhängen sicher nicht vor Weihnachten rechnen soll – er habe so viel Arbeit, dass er nicht mehr wisse, wo ihm der Kopf stehe. Mein Einrichter hat mir Anfang September (!) eröffnet, dass er ab November mit Montagen stark ausgebucht sei. Ich habe das schon öfter gehört: Die Einrichtungs- und Raumausstatterbranche ist gegen Ende des Jahres besonders gefordert, als wollten sich alle Menschen schnell noch vor Weihnachten, und ja nicht nach Weihnachten mit einer neuen Couch, einem neuen Bett, neuen Pols­terbezügen oder neuen Vorhängen beglücken. Und die Hotels müssen sowieso pünktlich für das Weihnachtsgeschäft in neuem Glanz erstrahlen.

Also müssen auch noch schnell die Maler und die Schmiede und die Tischler und die Maurer und die Bodenleger und die Elektriker ran. Wer einmal gerade nicht auf der Baustelle ist, muss Rechnungen schreiben, denn das wurde während des Jahres auf die lange Bank geschoben und rückt jetzt mit dem nahenden Jahresende ins Bewusstsein. Und dann wären da noch die ohnehin ganzjährig doppelbelasteten Frauen, die Familie und Beruf vereinen und die im Advent zusätzlich möglichst noch schnell ein paar Kekse backen sollten, weil sie der Ehemann so gerne isst und weil an Weihnachten immer so viele Verwandte zu Besuch kommen.

Unsere Hoteliers und Gastwirte befinden sich im Dezember sowieso im Stress. Die ersten Wintergäste sind schon da, parallel müssen noch Vorbereitungen für die weihnachtliche Hochsaison getroffen werden. Und wann kaufen all diese arbeitsgestressten Menschen ein? Natürlich im letzten Moment in aller Eile – oder am Sonntag. Also müssen die Geschäfte am Sonntag offen halten, aber nicht, weil die Konsumenten „zufleiß“ am Sonntag einkaufen, um sich am Anblick der arbeitenden Verkäuferinnen und Verkäufer zu ergötzen, sondern weil sie nur am Sonntag dazu Zeit haben. Nein, nicht die Geschenke stressen uns, sondern die Arbeit! Wenn der letzte Monat des Jahres anbricht, beschleicht uns alle irgendwie das Gefühl, dass diese und jene Arbeit unbedingt noch erledigt werden muss. Das Projekt muss noch schnell gezeichnet werden, der Baum noch schnell gefällt, die Werbung noch schnell geschaltet, das Geschäft geschmückt, das Weihnachtsessen veranstaltet, die Weihnachtswünsche an die Kunden versandt werden. Denn nachher kommen ja die Feiertage zum Ausruhen, und es kommen zwei Wochen, in denen die Welt weitgehend still steht.

Stellen Sie sich einmal vor, Weihnachten wäre zu Ferragosto. Mitten im Sommer tuckert ganz Italien und somit auch Südtirol auf Sparflamme vor sich hin. Firmen sind geschlossen, die Menschen haben frei. Würde es uns dann auch stressen, wenn wir Geschenke suchen müssten? Eben! Plötzlich gäbe es keinen Geschenkestress mehr, natürlich mit Ausnahme jener Zeitgenossen, für die Einkaufen egal zu welcher Jahreszeit einer Strafe gleichkommt. Plötzlich hätten wir sogar Zeit, Kekse zu backen. Und eine Kerze am Adventkranz anzuzünden. Wie romantisch! Na ja, romantischer ist die Vorweihnachtszeit schon im Dezember, wenn die Tage kurz, die Luft draußen kalt, die Weihnachtsbäume und Lichterketten hell und im besten Fall die Landschaft schön weiß ist. Aber stressiger leider eben auch!

Schlagwörter: 48-11freenomedia

Ausgabe 48-11, Seite 7

Christian Pfeifer

Christian Pfeifer

Erste journalistische Gehversuche bei der Tageszeitung "Alto Adige", seit 1995 bei der SWZ, seit 2015 deren Chefredakteur. Moderiert nebenberuflich das Wirtschaftsmagazin Trend im Fernsehen von Rai Südtirol. Findet Ausgleich bei seiner Familie und beim Sport, vorwiegend bei Tennis, Ski und Langlauf.

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