Bozen – Arbeitslandesrätin Magdalena Amhof reagiert auf die Studie der „Fondazione Nord Est“, die vom Unternehmerverband Südtirol in Auftrag gegeben wurde und laut der Südtirol nur ein mittelmäßig attraktiver Arbeitsort ist (siehe den SWZ-Bericht dazu). „Es stimmt: Wir registrieren eine zunehmende Abwanderung einheimischer Arbeitskräfte, vor allem in die deutschsprachigen Nachbarländer, die den Südtiroler Arbeitskräften sprachlich und kulturell ohne nennenswerte Integrationshürden offenstehen“, so Amhof.
Sie betont gleichzeitig, dass Südtirol für Arbeitskräfte von außerhalb der Landesgrenzen sehr attraktiv sei. So seien drei Viertel des Zuwachses an unselbständig Erwerbstätigen in den vergangenen 20 Jahren auf zugewanderte Arbeitskräfte zurückzuführen. Und inzwischen würden drei Viertel der neuen Arbeitnehmer:innen allein aus anderen italienischen Regionen stammen. Es sei eine Abwanderung von Süd nach Nord zu beobachten.
„Tatsache ist: Wir verlieren zunehmend jüngere Menschen, die bereits in Südtirol gearbeitet haben, ohne woanders studiert zu haben. Das ist ein klares Zeichen für Handlungsbedarf. Einfache Ursache-Wirkungs-Erklärungen greifen aber nicht. Südtirolerinnen und Südtiroler wandern auch in Ballungszentren mit einem angespannten Wohnungsmarkt aus, wo Wohnen sehr teuer ist“, erklärt Magdalena Amhof.
Damit Südtirol als Arbeits- und Wirtschaftsstandort attraktiver wird, brauche es ein Bündel von Maßnahmen. Daran arbeite die Landesregierung.
„Wir brauchen auch fundierte Entscheidungsgrundlagen. Ich möchte wissen, welche Gründe die abgewanderten Südtirolerinnen und Südtiroler bewogen haben und ob es Anreize gibt, die sie zur Rückkehr bewegen würden. Daher arbeitet die Arbeitsmarktbeobachtung des Landes an einer Umfrage, erste Ergebnisse werden wir im Spätherbst präsentieren“, kündigt die Landesrätin an.