Bozen – Die Landesagentur für öffentliche Verträge (AOV) hat einen Bericht über die öffentlichen Verträge des Jahres 2023 veröffentlicht. Im Vorjahr gab es demnach 71.856 Verfahren, was deutlich mehr waren als in den Jahren 2022 (65.555) und 2021 (66.485).
Die öffentlichen Auftraggeber in Südtirol vergaben Aufträge in einem Gesamtwert von 2,12 Milliarden Euro, 33,8 Prozent weniger als 2022. „Dieser Rückgang ist hauptsächlich auf einige wichtige Verfahren im Bereich des Gesundheitswesens und der Bankdienstleistungen zurückzuführen, diese hatten im Jahr 2022 die Beträge in die Höhe getrieben“, so die Erklärung.
82,8 Prozent aller im Jahr 2023 vergebenen Verfahren gingen an Wirtschaftsteilnehmende mit Sitz in Südtirol. Dies entspricht laut AOV den Werten der vergangenen Jahre.
In Bezug auf die veröffentlichten Beträge hingegen blieben insgesamt nur 67,6 Prozent in Südtirol: 92,1 Prozent waren es bei den öffentlichen Bauaufträgen, 60,7 Prozent bei den Dienstleistungsaufträgen und nur 42,1 Prozent bei den Lieferaufträgen. Letzterer Wert hat vor allem mit den Aufträgen für die Lieferung von medizinischem Material zu tun.
Interessante Daten zu den Abschlägen
Im Bereich der öffentlichen Arbeiten sind die Angebotsabschläge (Differenz zwischen Ausschreibungsbetrag und Angebot, das den Zuschlag erhalten hat) der Zuschlagsempfänger:innen relativ niedrig: 4,3 Prozent beim Kriterium Qualität/Preis, 11,2 Prozent beim reinen Preiskriterium.
Unter Berücksichtigung aller Ausschreibungen betrug der durchschnittliche Abschlag 12,9 Prozent, wobei die Südtiroler Wirtschaftsbeteiligten dem Durchschnittswert am nächsten kamen (11,2 Prozent). Die italienischen Unternehmen lagen mit 17 Prozent darüber, ausländische Unternehmen wiesen mit 5,5 Prozent den niedrigsten Angebotsabschlag auf.