Bozen – Die Raiffeisen Landesbank Südtirol AG hat auf der Haselburg bei Bozen ihren 50. Geburtstag gefeiert. Von einer kleineren Raiffeisenkasse hat sie sich in den vergangenen fünf Jahrzehnten zu einem bedeutenden Südtiroler Bankinstitut entwickelt.
Heute hat sie die Aufgabe, die 39 Raiffeisenkassen Südtirols bei ihrer Banktätigkeit zu unterstützen. Sie stellt den Raiffeisenkassen Bank-Dienstleistungen und Produkte zur Verfügung und arbeitet vor allem bei der Vergabe von Krediten eng mit ihnen zusammen. Darüber hinaus stärkt sie die gesamte Organisation, indem sie zusätzliche Einlagen sammelt.
Zudem ist die Landesbank im Firmenkundengeschäft engagiert.
Die Geschichte
Am 14. Juni 1973 gründeten zehn Südtiroler Raiffeisenkassen, drei Obstgenossenschaften, eine Kellerei- und eine Sennereigenossenschaft sowie drei Genossenschaftsverbände die Raiffeisen Zentrale Südtirol A.G. in Bozen neu. Die erste Südtiroler Zentralkasse war nach dem ersten Weltkrieg zwangsläufig liquidiert worden. Ziel der Neugründung war es, den direkten Zahlungsverkehr zwischen den Raiffeisenkassen zu ermöglichen.
Südtirol, die Wirtschaft und auch die Raiffeisen Landesbank haben sich in den letzten 50 Jahren gut entwickelt. Die Mitarbeiterzahl und die Aufgaben der RLB nahmen stetig zu. Bald kam es zur Übersiedlung in größere Büros in der Crispistraße. Am Rathausplatz wurde ein Kundenschalter eröffnet. 1989 wurde der heutige Sitz in der Laurinstraße eingeweiht.
1973 versus 2023
Das Gesellschaftskapital der RLB belief sich 1973 auf 500 Millionen Lire, also umgerechnet 258.000 Euro. Heute ist es mit 250 Millionen Euro das tausendfache. Die Bilanzsumme damals belief sich auf 264.000 Euro, heute sind es 6,2 Milliarden Euro.
In den Gründungsjahren waren 64 Raiffeisenkassen und einige Genossenschaften und Verbände die Aktionäre der RLB. Heute halten 41 Südtiroler Raiffeisenkassen 99,7 Prozent der Aktien.
1973 begann die Geschichte mit zwei Mitarbeitern. Heute sind knapp 250 Mitarbeiter:innen in der RLB tätig.
1973 war die Raiffeisen Landesbank Südtirol eine Geldausgleichsstelle, die sich in erster Linie um den Zahlungsverkehr der Raiffeisenkassen kümmerte. Heute ist sie das Bank-Kompetenz-Zentrum der Südtiroler Raiffeisenkassen und Finanzexperte für Südtiroler Unternehmen mit einem Kreditvolumen von 1,9 Milliarden Euro und Gesamteinlagen von 2,4 Milliarden Euro. Zudem liegt der Fokus heute mehr denn je auf nachhaltigem Wirtschaften; auch in den Anlage- und Kreditprozessen.
Die Meilensteine
Die Meilensteine im Überblick
1972
Am 29. Jänner 1972 erteilte das Schatzministerium in Rom, unter Bezug auf das Südtirolpaket trotz des Verbotes der Neugründung von Bankinstituten, eine Ausnahmebedingung für die Errichtung der Zentralkassen in Bozen und Trient.
1973
Am 14. Juni 1973 wurde die Gründungsversammlung der „Raiffeisen Zentrale Südtirol A.G.“ abgehalten. Die „Raiffeisen Zentrale Südtirol A.G.“ wird zum zentralen Geld- und Kreditinstitut der Genossenschaften und Verbände.
1975
Kauf von Teilen des Mammutgebäudes in der Crispistraße, in dem neue Büros der schnell wachsenden „Raiffeisen Zentrale Südtirol A.G.“ Platz fanden.
1976
Eröffnung des Kundenschalters der „Raiffeisen-Zentralkasse Südtirol“ am Rathausplatz in Bozen.
1989
Einweihung des heutigen Sitzes in der Laurinstraße in Bozen. Zusätzlich zum Geldausgleich werden für die Raiffeisenkassen das Auslands-, Devisen- Wertpapiergeschäft abgewickelt. Die Landesbank entwickelt sich zudem zu einem wichtigen Bankdienstleister für Südtirols Unternehmer.
1994
Die „Raiffeisen-Zentrale Südtirol AG“ wird nun „Raiffeisen Landesbank Südtirol AG“ genannt. Ende der 90er verändert sich die Anlagelandschaft, eine Vermögensverwaltung und mehrere Fondsgesellschaften werden in die Produktpalette aufgenommen. Die RLB Südtirol übernimmt die Aufgabe einer Korrespondenzbank.
2000
Der Raiffeisen InvestmentClub Südtirol wird von der Raiffeisen Landesbank, dem Raiffeisenverband und den Raiffeisenkassen Südtirols gegründet.
2010
Die Raiffeisen Kunstsammlung wird gegründet. Ziel ist es, eine qualitativ hochwertige Werksammlung zu schaffen und damit zeitgenössische Künstler*innen aus dem Gesamttirolerraum zu fördern und zu unterstützen.
2014
Seit 1. Februar 2014 ist die RLB Südtirol Trägergesellschaft des „Raiffeisen Offener Pensionsfonds“ und gleichzeitig Verwalter desselben.
2019
Am 14. Juni 2019 wird die „Raiffeisen Südtirol IPS Genossenschaft“ gegründet; gemeinsam mit den 39 Raiffeisenkassen und der RK-Leasing wird auch die Raiffeisen Landesbank Südtirol Mitglied der „Raiffeisen Südtirol IPS Genossenschaft“.
2020
Der IPS wurde von Banca d’Italia am 4. November 2020 genehmigt. Damit sichern sich die Raiffeisenkassen, die RK Leasing und die RLB Südtirol in Krisenzeiten zusätzlich ab. 2020 wurde zum ersten Mal der Green Bond für Kleinanleger vergeben.
2021
Ausbau der Nachhaltigkeitsstrategie durch die Einführung eines Nachhaltigkeitslabels, die Einführung des Nachhaltigkeitsindex (s.g. ESG-Index) bei der Ergebnisprämie, die erste Emission eines Sustainability Bonds für Kleinanleger und viele weitere Maßnahmen.