Bozen – Heiner Oberrauch war 19 Jahre jung, als er gemeinsam mit Bruder Georg unter den Bozner Lauben das erste Sportler-Fachgeschäft eröffnete. Der Vater, ein Kaufmann, hatte den Söhnen die Aufgabe übertragen, mit den Worten: „Macht mal“, wie Heiner Oberrauch kürzlich im SWZ-Podcast erzählte. Bald stellte sich heraus, dass die zwei Brüder zu viel Energie für bloß ein Unternehmen hatten. Also gründete Heiner Oberrauch mit 24 Jahren das Unternehmen Oberalp, mit der Ambition, hochwertige Sportbekleidung und Sportausrüstung nach Italien zu importieren. Das war 1981.
40 Jahre nach der Gründung gehört Oberalp zu den 25 umsatzstärksten Unternehmensgruppen Südtirols und beschäftigt rund 700 Mitarbeiter:innen. Im Rahmen eines „Oberalp Summits“ wurde das Jubiläum gefeiert. Ein zentrales Thema des Events war die Frage nach der Zukunft des Wintersports.
Blick in die Zukunft
Durch den Klimawandel wird der Wintersport in Zukunft nicht ausschließlich mit perfekten Schneelagen zu tun haben. „Mehr und mehr wird der Winter von einer Jahreszeit zu einem Variationsanlass für Sportarten, welche über das gesamte Jahr ausgeübt werden wollen“, sagte Christoph Engl, CEO der Oberalp Group. Sportkletterer werden in Zukunft die Winter in der Kletterhalle verbringen oder die winterwarmen Kletter-Hotspots bereisen. Zudem werde es in der kalten Jahreszeit eine größer werdende Gruppe an Trail-Runnerinnen, Mountainbikern, und Bouldererinnen geben, die ihre Sportaktivitäten nicht mehr gegen andere, wintertaugliche Aktivitäten eintauschen, so Engl.
Auch die Nachfolge war ein Thema beim Oberalp-Event im Museion. Oberrauch sagte, er könne nun das Unternehmen in „bessere, jüngere Hände“ geben. Seine Tochter Ruth Oberrauch hat kürzlich mit der Marke „LaMunt“, welche mit eigenen Bekleidungskollektionen die wachsende Gruppe an Frauen am Berg bedienen möchte, ein neues Start-up begründet.